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Orthopädisches Krankenhaus Schloss Werneck
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Prof. Dr. med. Christian Hendrich
Ärztlicher Direktor
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Plättchen-reiches Plasma (PRP)
Herr Prof. Hendrich, Sie zählen in Deutschland zu den Pionieren der Anwendung des Plättchen-reichen Plasmas.
Können Sie uns in einem Satz sagen, welchen Stellenwert das PRP in Ihrer Praxis hat?
PRP ist die Revolution in der Sportmedizin.
Sie setzen PRP seit über 5 Jahren ein.
Wie viele Prozeduren überblicken Sie?
Vielleicht 1.000? Ich zähle eigentlich nicht mehr ....
Wann genau setzen Sie das PRP ein?
Bei akuten Verletzungen und Überlastungsschäden an Sehnen und Bändern, aber auch bei Muskelfaserrissen im halbprofessionellen und professionellen Bereich. Daneben auch zur gezielten Schmerztherapie des Iliosakralgelenkes.
Was ist der Unterschied zu einer einfachen Kortisonspritze?
Kortison ist ein Entzündungshemmer, aber gleichzeitig auch ein Hemmer der Heilung des Bindegewebes. Plätten-reiches Plasma – PRP - ist das Extrakt aus menschlichen Blutplättchen, die die erste Phase der Wundheilung in Gang setzen. Durch dieses Extrakt wird die körpereigene Heilung beschleunigt oder überhaupt in Gang gesetzt. Wenn eine Entzündung im Vordergrund steht, ist Kortison durch nichts zu ersetzen. Wenn die Heilung beschleunigt werden soll, ist PRP das Mittel der Wahl.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Die erste Nebenwirkung ist zunächst keine medizinische sondern eine finanzielle. PRP wird im ambulanten Bereich nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet, sondern ist eine reine Privatleistung. Die einzige weitere Nebenwirkung ist, dass das PRP nicht wirkt oder mehrfach angewendet werden muss. Bei jeder Spritze besteht das Risiko einer Infektion, die z. B. bei Spritzen in Gelenken mit 1:40.000 angegeben wird. Dadurch, dass es sich um einer körpereigene Substanz handelt, die innerhalb von 15 Minuten aufbereitet wird, entfällt jegliches Labor- und Allergierisiko.
Über all diese Risiken klären wir unsere Patienten in der Sprechstunde und vor der Operation noch einmal ausführlich schriftlich und mündlich auf.
Wie geht die Prozedur genau vor sich?
Am Anfang steht eine einfache Blutentnahme.
Das Blut wird in 15 Minuten in einer Maschine aufbereitet und am Ende liegen die Botenstoffe der Blutplättchen in einer kleinen Spritze vor.
Wohin wird das PRP bei den einzelnen Krankheiten gespritzt?
Z. B. beim Fersensporn im Bereich der Entzündung um den Fersensporn herum. Bei Entzündungen der Achillessehne in das entzündlich veränderte Gleitgewebe. Beim Tennisellenbogen in den Bereich der entzündeten Sehnenansätze. Ähnliches gilt für die Leistenzerrung oder weitere Sehnenprobleme. Bei Muskelfaserrissen wird das PRP direkt nach Kernspin oder Ultraschall in den Muskelfaserriss eingespritzt. Bei Zerrungen oder Überdehnungen des Innenbandes spritzt man in den Bandverlauf. Der gemeine Hexenschuss, die Blockade des Iliosakralgelenkes, wird behandelt, in dem unter Durchleuchtung das PRP direkt in das Iliosakralgelenk eingespritzt wird.
Wie geht die Nachbehandlung?
Manche Patienten geben für 1 bis 2 Tage ein Druckgefühl an. Bei Bedarf kann man ein einfaches Schmerzmittel einnehmen. Einige Patienten geben nach wenigen Tagen eine Besserung an, selten braucht die Wirkung bis zu 3 Wochen. Es gibt auch Berichte, dass in Einzelfällen nach 6 Wochen noch eine Wirkung eingetreten ist. Diese Zeiten sollte man also abwarten, bevor man an eine Wiederholung denkt.
Wann kann man wieder mit dem Sport beginnen?
Das ist sehr individuell. Freizeitsportlern rate ich je nach Verletzung eher zu 3 bis 8 Wochen Vorbereitung. Bei Profis in einer Wettkampfphase muss es manchmal sehr schnell gehen. Ein professioneller Motorsportler mitten in einer Meisterschaft fährt unter Umständen nach 3 Tagen wieder.
Warum sollte man mit diesen Verletzungen oder Überlastungsreaktionen in eine Spezialklinik gehen?
PRP ist ein hoch wirksames Prinzip. Es kommt dabei jedoch darauf an, dass man das Plasma auch dahin bringt, wo das Problem sitzt. Hier braucht man Erfahrung, aber vor allen Dingen alle Möglichkeiten der Bildgebung mit MRT, Ultraschall oder Durchleuchtung.
Ihr Rat an die Patienten?
Bei vielen Sportverletzungen, Fersensporn und dem gemeinen Hexenschuss ist PRP eine - wirksame Lösung - ganz ohne jede Operation.
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