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Endoprothetiker erhält Gütesiegel

Endoprothetiker erhält Gütesiegel

 

 

IMG_5967Christian Hendrich steckt sich noch schnell einen Kugelschreiber in die linke Brusttasche. Es soll ordentlich aussehen, wenn er in wenigen Minuten sein Gütesiegel erhält. Die angegrauten Haare hat er akkurat gekämmt. Der Umriss des Schlosses in Werneck ziert die Brusttasche, wenige Zentimeter daneben verschlingen sich 18 kursive Buchstaben ineinander: Prof. Dr. med. C. Hendrich steht auf seinem Arztkittel.

 

Hendrich ist Endoprothetiker, implantiert also künstliche Gelenke wie Knie- oder Hüftprothesen und leitet seit 13 Jahren als Ärztlicher Direktor das Orthopädische Krankenhaus Schloss Werneck. Als Facharzt in diesem Bereich erhält er das Gütesiegel des Netzwerks Primo Medico, das ausgewählte Spezialisten zu seinen Mitgliedern macht.

 

Primo Medico ist ein Netzwerk für Fachärzte und -kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf seiner Internetseite bietet es Patienten eine Kartei, in der sie nach „spezialisierter hochwertiger medizinischer Behandlung“ suchen können, schreiben die Gründer des Netzwerks. Etwa 100 Spezialisten sind aktuell registriert, 400 sollen es laut Geschäftsführer Asmus Grebbin werden. Das Grundprinzip der Seite ähnelt dem einer der vielen Plattformen, die es bereits gibt: Patienten können nach Kriterien wie Krankheit, Fachbereich oder Standort filtern und einen Arzt aussuchen. Die Bewertung der Spezialisten durch andere Nutzer fehlt. Stattdessen hat jeder Arzt ein Profil, auf dem neben medizinischem Angebot, Publikationen und Forschung und Lehre Videos über ihn und seine Behandlungsmethoden informieren.

 

Die Zahl der Spezialisten ist auf zehn Ärzte pro Bereich beschränkt

Ein normales Portal will Primo Medico nicht sein. „Wir sind eine relevante Entscheidungshilfe im Netz“, wirbt Geschäftsführer Grebbin. „Es gibt eine Vielzahl an Portalen, auf denen Ärzte vorgestellt und gelistet werden, aber völlig wahllos. Der Patient kann nicht verifizieren.“ Das Netzwerk soll helfen, soll den passenden Experten anbieten. „Der Patient schickt uns seine Anfrage aus Saudi-Arabien und wir reagieren auf ihn, wenn er sagt: Ich suche das Besondere“, sagt Grebbin. Primo Medico betreue „Mitglieder des saudischen Königshauses ebenso wie Spitzensportler und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens – aber auch alle anderen Patienten“, die Spezialisten suchen, heißt es auf der Internetseite. Das Netzwerk erhält Anfragen von Medizintouristen, gibt ihnen Tipps zu Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. Verschiedene Flugairlines gehören zu seinen Partnern. Für Patienten aus dem fremdsprachigen Raum übersetzt Primo Medico die Profile der Ärzte in vier weitere Sprachen.

 

Klickt sich der Besucher auf der Suche nach einem Endoprothetiker durch die Internetseite, findet er aktuell fünf Ärzte mit Gütesiegel. Christian Hendrich ist einer von ihnen, pro Fachbereich ist die Auswahl laut Grebbin auf zehn Spezialisten begrenzt. Das Orthopädische Krankenhaus Schloss Werneck sei die einzige Einrichtung in Nordbayern in der Sparte.

 

Für Hendrich ist der wissenschaftliche Beirat des Netzwerks, der die Qualität der Ärzte sichern soll, das wichtigste Argument für eine Mitgliedschaft. „Primo Medico ist mehr als nur eine Webplattform für Patienten“, sagt er. „Es ist ein funktionierendes Netzwerk, in das man auf hohem Niveau einsteigt.“ Patienten aus dem Ausland seien bereits auf ihn aufmerksam geworden. Es gebe „eine Reihe von internationalen Anfragen“, sagt Hendrich. „Das ist alles recht konkret, mit Röntgenbildern und Fragen zu Behandlungsmethoden.“

 

Für eine Aufnahme in das Netzwerk müssen Ärzte bestimmte Voraussetzungen erfüllen

Der Mitgliedsbeitrag für Primo Medico schreckt Hendrich nicht ab. Zwischen 5000 und 10 000 Euro zahlen die Ärzte, laut Grebbin unterscheide sich das je nach Fachbereich und Art der Behandlung. „Natürlich ist es eine Summe, die man erst mal in die Hand nimmt“, sagt Hendrich. Primo Medico nehme ihm aber viel Arbeit ab und biete einen preiswerten Service. „Das sind Dinge, die wir sonst als Klinik auch machen müssten, um Patienten für unseren ländlichen Standort zu interessieren.“

 

Eine Mitgliedschaft im Netzwerk knüpft Primo Medico an bestimmte Bedingungen. Dazu gehören unter anderem neueste OP- und Behandlungstechniken, hohe Patientenzahlen und vernünftige Bedingungen für internationale Patienten. Akzeptanz sowie Empfehlungen von Chefarztkollegen setzt Primo Medico ebenfalls voraus. Jede Klinik wird vor der Aufnahme besucht, das Netzwerk wählt Spezialisten aus und kontaktiert sie. Hendrich sei mit 800 Operationen pro Jahr unter den Top Ten der Endoprothetiker in Deutschland und im internationalen Raum.

 

Dass durch sein Netzwerk eine Zweiklassengesellschaft unter Ärzten entstehen könne, glaubt Geschäftsführer Grebbin nicht. Primo Medico sei ein „ganz, ganz kleines Netzwerk“, nicht gelistete Ärzte seien nicht weniger qualifiziert. Die Internetseite weist darauf hin, dass die Fähigkeiten der Nicht-Mitglieder „in keinster Weise“ in Frage gestellt werden. „Viele Patienten sind bei jedem Kardiologen gut aufgehoben“, sagt Grebbin. Wenn es um eine wichtige oder ernste Diagnose gehe, sei aber für viele eine zweite oder dritte Einschätzung durch einen Facharzt interessant – und die wolle Primo Medico liefern.

 

 

 

 

 

 

 

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Ansprechpartner:
Martina Schmitt
Anmeldung Sprechstunde
Sekretariat Prof. Dr. med. Hendrich
Tel: 09722 - 21 2020
Fax: 09722 - 21 1447

Martina_Schmitt

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Fr. 8 - 12 Uhr
 

Tanja Heigl
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Tel: 09722 - 21 2010

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