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Herta SippsJeder Mensch hat Angst vor dem Krankenhaus. Aber das Krankenhaus ist keine Maschine, denn Medizin wird von Menschen gemacht. Um den Lesern einen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren, kommen in der heutigen Folge Mitarbeiter des Orthopädischen Krankenhauses Schloss Werneck zu Wort, die sich und ihren Arbeitsplatz vorstellen. In dieser Folge spricht Herta Sipps, die seit 2001 die Röntgenabteilung leitet.

Frau Sipps – warum gehören für Sie Orthopädie und Röntgen untrennbar zusammen?

Die Basis der Orthopädie ist der Knochen. In keinem anderen medizinischen Fach gibt es eine so schnelle, völlig schmerzlose und gleichzeitig so exakte Diagnosemöglichkeit. Knochenbrüche, Verschleißerscheinungen und Fehlbildungen sind sofort erkennbar. Auch die erste Röntgenaufnahme im Jahr 1895 war ein Handskelett.

In der Presse hört man immer wieder, dass in Deutschland zu viel geröntgt wird. Ist die Angst der Patienten vor der Strahlung berechtigt?

Ganz klar – Strahlen sind gefährlich. Ein Messer ist auch gefährlich. Dennoch brauche ich das Messer, um damit mein Brötchen aufzuschneiden. Im Skelettbereich verwenden wir so genannte hochverstärkende Film-Folien-Kombinationen. Heute entsteht ein Röntgenbild also mit viel weniger Strahlen. Meiner persönlichen Meinung nach ist heute das Risiko größer, dass durch eine unterlassene Röntgenuntersuchung eine Krankheit übersehen wird, als dass durch ein modernes konventionelles Röntgenbild ein Strahlenschaden entsteht.

Wir sehen Sie heute noch mit einer richtigen Röntgenkassette. Ist das digitale Röntgenbild nicht besser?

Nein. Digitale Bilder werden zwar immer besser, aber wie in der richtigen Photografie sieht man auf einem „echten“ Röntgenbild nach wie vor mehr Details. Das ist zum Beispiel wichtig, wenn man sehen will, ob ein Kunstgelenk richtig eingewachsen ist. Wir gehen davon aus, dass es noch mehr als 10 Jahre dauern wird, bis das digitale Bild die Auflösung der Röntgenfolie erreicht.

Der Mensch hat über 200 Knochen – gibt es für jeden Knochen eine eigene Aufnahme?

Manchmal glaube ich das tatsächlich (lacht). Nein, man sieht ja meistens auf einer Aufnahme gleich mehrere Knochen. Aber es gibt ja bei uns nicht nur das Röntgen – wir verwenden auch regelmäßig Ultraschall, zum Beispiel an der Säuglingshüfte oder zum Ausschluss einer Thrombose. Ein weiterer wichtiger Bereich ist bei uns die Schmerztherapie. Die besonderen Spritztechniken an der Wirbelsäule brauchen eine Durchleuchtung, um die Nadel genau an den Ort der Schmerzen setzen zu können.

Stichwort Rückenschmerz – Sie haben verraten, dass Sie selbst auch schon einmal eine Behandlung gebraucht haben?

Manche Patienten sind doch recht schwer und das geht auf den Rücken. Vor 1 Jahr musste ich mir auch einmal die Schmerzfasern an der Lendenwirbelsäule elektrisch veröden lassen. Das hat 10 Minuten gedauert, aber seitdem habe ich Ruhe.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?

Unsere Arbeit ist sehr abwechslungsreich und qualitativ anspruchsvoll. Wir 5 Mädels verstehen uns einfach super. Dadurch, dass die Erfolgskontrolle nach den Operationen über das Röntgen erfolgt, sind auch die Ärzte immer wieder bei uns. Und natürlich haben wir das Glück, dass wir sehr nette Patienten haben, denen wir nicht weh tun müssen, aber in bangen Situationen beistehen dürfen.

Was beschäftigt Sie außerhalb der Klinik und bringt Sie dort zum „Strahlen“?

Nun, es gibt da so einen jungen Mann. Meinen Enkel: er heißt Julien und ist gerade 7 Monate alt und hat die Familie schon fest im Griff.

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